Nicht ganz 3 Wochen sind seit dem WM-Laufspiel vergangen. Die Zeit habe ich genutzt um mich von der Strapazen zu erholen. Laufen war ich sehr sehr wenig. Ein „langer“ Lauf über 10 km war dabei, ansonsten war ein Lauf kaum länger als 5km. Dafür war ich viel Radfahren, ganz locker natürlich…
Der Hesselberglauf am vergangenen Freitag sollte damit die Regeneration beenden und war damit ein Aufbauwettkampf, als Einstieg in die bevorstehende Marathonvorbereitung gedacht.
Besondere Ambitionen für diesen Lauf hatte ich nicht, zumal das Starterfeld ganz ordentlich war.
Nachdem wir im Winter vorletztes Jahr die neue Strecke ausgesucht hatten, hatte es im Sommer wegen meinem Rheuma leider nicht geklappt und somit war es heute für mich die Premiere auf der neuen kürzeren und leichteren Strecke.
Die Strecke ist insgesamt 6,5km lang, wobei die ersten 3 Kilometer auf Asphalt gelaufen werden und erst danach kommen die heftigen Steigungen, wie sie zu einem Berglauf nunmal gehören.
Vor dem Start treffe ich wieder mal viele bekannte Gesichter und es kommt der Flair eines familären Laufes rüber.
Beim Warmlaufen merke ich den Muskelkater vom ersten Tempotraining am Mittwoch noch. Tja da muss ich jetzt wohl durch.
Ich starte aus der ersten Reihe und das Feld hat sich schon auf den ersten 50 Metern sortiert. Es geht gemächlich in Richtung Hesselberg. Alle halten sich etwas zurück, denn wer unten schon viele Körner verschießt, darf es später am Berg doppelt Büsen.
Vom Start weg bin ich bis kurz nach Kilometer 1 mit Vereinskollege Rainer Kirsch gelaufen. Als die Strecke kurz flach wurde, zog ich das Tempo sofort an und konnte die erste Frau einholen und Rainer 20 Meter abhängen. Das dies am Ende entscheidend sein würde wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Die vierköpfige Führungsgruppe hatte zu diesem Zeitpunkt schon fast 20 Sekunden Vorsprung und war damit für mich unerreichbar.
Bis es in den Anstieg zum Hesselberg ging, konnte ich die Führungsgruppe noch sehen, danach bis zum Schluss nicht mehr.
Ich lief mein Tempo auf Position 5. Dicht gefolgt von Rainer, der Trailrunning und Bergexperte in unserem Verein.
Nach hinten blickte ich im Anstieg nie, dann ich konnte hören wie mein Vorsprung zu Rainer nach und nach schmolz.
Nach etwa 1 Kilometer in den Anstiegen am Hesselberg gibt es ein kleine Verschnaufpause – es geht nur leicht bergauf. Sofort ziehe ich das Tempo wieder an und kann wieder etwas Abstand zu Rainer gewinnen.
Zwischen Kilometer 5 und 6 stand uns der heftigste Anstieg bevor. Zwar nur kurz, dafür aber umso steiler. Ich falle in den Gehschritt, Rainer holt dadurch auf, aber ich rette einen Vorsprung von 5 Metern bis oben. Es folgt ein Stück von etwa 500 Metern mit einem leicht welligem Profil, auf welchem ich nochmal Vollgas gebe. Durch diese Aktion konnte ich den Vorsprung wieder ausbauen.
Am letzten Anstieg ins Ziel geht mir dir Kraft aus. Gefühlt stehe ich am Berg, falle aber wegen der vielen Zuschauer und Anfeuerungen nicht mehr in den Gehschritt. Mit 29:57 Min bin ich sogar noch unter der 30 Minutenmarke geblieben und konnte am Ende knapp 20 Sekunden auf Rainer ins Ziel retten.
Gesamt war das der 5. Platz und in der Alterklasse der 1. Platz. Die Mannschaftswertung haben damit Michael Lutz (4. Platz), Rainer und ich nach Dinkelsbühl geholt.
Sport frei!
Thomas