Seit knapp 2 Wochen, habe ich Urlaub, ist unser zweiter Sohn Matheo auf der Welt und ich habe mit einem Rheumaschub zu kämpfen. Normalerweise eine Zeit in welcher ich abschlagen und schlecht gelaunt bin. Allerdings diese Kombination half mir mich auf meine Familie und den neuen Zuwachs zu konzentrieren. Es waren einfach zwei unbezahlbare Wochen.
Eigentlich war für Herrieden geplant einen Angriff auf meine inoffizielle 10km-Bestzeit von 37:40 vorzunehmen. Doch eine Wettkampfvorbereitung war aufgrund des immer noch andauernden Rheumaschubes nicht möglich. Hinzu kommt, dass ich bei 2-Trainingsläufen feststellen musste, dass neben einem Grundschmerz etwa 6-7 Kilometer die Schmerzen stärker werden.
So wäre eine Laufpause wohl angesagt, welche ich in abgeschwächter Form auch vollziehe. Trainingsläufe wurden gegen Fahrrad-/Ergometer-Einheiten und Krafttraining ersetzt. Lediglich 2 Läufe über 2 Kilometer und eine kurze schnelle Einheit mache ich, damit die Form nicht ganz verloren geht. Die Erfahrung hat gezeigt, dass diese Art dem „Heilungsverlauf“ (soweit man das so bezeichnen kann) nicht schädlich ist.
Genervt vom Rheumaschub, der sich gerade dann meldet, als ich mir meine alte Form wieder erarbeitet hatte, habe ich mich zum Trotz kurzfristig entschlossen am Jedermannslauf über 5,5km zu melden.
Ein Wettkampf ist immer ein besonderes und schönes Erlebnis und wenn es dann gut läuft, erst recht.
Nach einem Blick in die Starterliste der Voranmelder, machte klar, dass ich auch nicht in Topform vorne mitlaufen könnte. Beim Nachmelden sind dann wie erwartet einige gute Läufer aufgetaucht, so dass klar war, dass ich es wohl ein Podiumsplatz nicht geschenkt bekomme. Bei großen Läufen, zu welchen in den Herrieder Stadtlauf zähle, sind auch fast immer schnelle unbekannte Läufer am Start.
Vom Start weg ging es gleich zur Sache. Nach 300 Metern zeigte meine Garmin eine Pace von 3:10 an. Ich nahm sofort etwas raus, lief aber dennoch den ersten Kilometer auf Rang 7 laufend in 3:30 Min.
Der Abstand nach vorne als auch noch hinten war bereits 20 Meter groß, sodass der Sommerwind merklich bremste. Ich lief aber völlig unbeeindruckt meine für den 10er geplante Pace von 3:45 Min/km.
Vor mir lief Daniel Spieß, der für mich von der Form her gesehen, in schlagweite liegen sollte. Langsam aber zunehmend wurde der Abstand zum nächsten Läufer kleiner vor Daniel kleiner und kurz nach Kilometer 2 wurde er überholt. Er von Daniel und kurze Zeit später auch von mir.
Wir waren nun 2 Kilometer von Herrieden weggelaufen, spätestens hier war mir klar, dass die Streckenbeschreibung auf der Website nicht stimmen konnte, denn dort war die Rede von 3 zu laufenden Runden. Zu dem Zeitpunkt war mir auch unklar, ob die Streckenkarte überhaupt der tatsächlich zu laufenden entspricht. Naja verlaufen konnte ich mich ja nun nicht, lediglich für die Krafteinteilung wäre es mir wichtig gewesen.
Der Vorsprung von Daniel wurde immer kleiner und kurz nach Kilometer 3 hatte ich auch ihn eingeholt. Immer noch lief ich recht konstant ein 3:45 Pace, die je nach Windrichtung -/3 Sekunden betrug. Ich konnte zwar nicht gleich einen Abstand herauslaufen, trotzdem nahm ich gleich den weitere 50 Meter vor mir, derzeit auf Platz 4, laufenden Läufer ins Visier.
Ziemlich genau bei Kilometer 4 am Ende des Flurwegs vor der Brücke von Herrieden hatte ich auch ihn überholt. Er lief scheinbar schon absolut am Limit, denn sofort hatte ich eine beachtliche Lücke herauslaufen können. Den Abstand konnte man ganz gut an den immer einsetzenden Anfeuerungsrufen der Zuschauer festmachen.
Von den ersten drei Läufern, war schon lange keiner mehr in Sicht, sodass ich mir fast keine Hoffnung mehr machte hier noch was reisen zu können. Trotzdem lief ich den letzten Kilometer mit einer Pace von 3:30. Gebracht hat es nichts mehr und am Ende stand für mich wieder ein undankbarer 4. Platz zu buche.
Meine Zeit war mit 20:17 Minuten auf 5,5km anstatt der angegeben 6 km gut. Sodass ich mich über ein optimalen Rennverlauf und überhaupt meinen Finish freue. Meine Frau hat sich dann fast noch mehr als ich über den Sieg über Daniel Spieß gefreut, der erst fast 40 Sekunden nach mir ins Ziel kam.
Ausgelaufen bin ich trotz der etwas stärken Schmerzen 2 Kilometer mit Jörg Behrendt, bevor wir nach einem Belohnungseis wieder abgereist sind.
Herrieden ist bot auch dieses Jahr eine echt tolle Laufveranstaltung, was sie sicherlich auch der guten Angebote für Zuschauer zu verdanken hat. Lorenz war so fast nicht mehr von der aufblasbaren Riesenrutsche runter zu bekommen.
Nächstes Jahr kann ich dann hoffentlich mal den Hauptlauf oder den Halbmarathon laufen.
Sport frei!
Thomas
Siehe auch:
- Ergebnisliste-Herrieder-Stadtlauf-Jedermannslauf-2013
- Alle anderen Ergebnisse
- Website des Veranstalters
- Bericht von Jörg Behrendt
- Fotos von Jörg Behrendt
vierter in der Gesamtwertung, aber Sieger in deiner Altergruppe. Ist das kein Erfolg?
LG Peter
Nein, ich bin mit dem Rennverlauf mehr als zufrieden. Nur kann ein Rennen noch so gut laufen, bei einem vierten Platz bleibt immer ein fader Beigeschmack…
Sport frei!
Thomas