Nachdem die zweiwöchige Laufpause leider nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat, habe ich es mir trotzdem erlaubt wieder einen Wettkampf zu bestreiten. Entsprechend der Laufpause, machte nur ein kurzer Wettkampf sinn. Deshalb habe ich mich für die 800m im Rahmen des 9. Ansbacher Läufertages entschieden.
Meine Bestzeit war ziemlich genau ein Jahr alt und liegt bei 2:22,32 Min. Damals bin ich mit dieser Zeit Kreismeister in Dinkelsbühl geworden. In Ansbach wurden aber nicht die Kreismeisterschaften auf 800m, sondern nur auf den darauffolgenden 5000m ausgetragen. Ohnehin hätte ich bei dem starken Teilnehmerfeld keine Chance gehabt. Es war vorher nicht mal klar, ob ich von meiner Meldezeit von 2:17,00 im A-Lauf starten darf.
Ich hatte am Mittwoch-Nachmittag frei genommen um mit meiner Familie auf die Kinderzeche (Rummel in Dinkelsbühl) gehen zu können und den Wettkampf um ca. 18:00 Uhr machen zu können. Ich war also den ganzen Nachmittag in der brütenden Hitze gestanden. Zum Glück hatte ich aber immer ausreichend Wasser zur Hand.
Wie eigentlich immer, sind wir recht spät dran gewesen. Aber als wir etwa 20 Minuten vor 18:00 Uhr ankamen, stellte sich zum Glück heraus, dass der Start meiner zwei mitgenommenen Vereinskollegen erst um 18:20 und 18:30 Uhr geplant waren. Ich wurde gerade noch so dem A-Lauf zugeordnet und war demnach als letztes um 18:40 Uhr dran.Es war also noch Zeit zum entspannten warmlaufen.
Warmlaufen war dann leider so ein Sache, denn ich hatte leider nur die Puma-Spikes eingepackt und Memphis one, Model – ähhh- Deichmann Sneakers, halt an. Also bin ich eben mit den Deichmann Sneaker warmgelaufen und was soll ich sagen, Natural Running Schuhe gibt es auch für ganz wenig Geld ;-). Natürlich bin ich kurz, also etwa 1 Kilometer warm gelaufen, denn warm bzw. heiß war es ja schon. Kurz vor dem Lauf habe ich mich dann noch bei Oli und Dennis eingeklingt und bin den beiden noch 2 Steigerungen gelaufen.
Bei der Startaufstellung durfte ich von der Innenbahn starten. Das kam mir ohnehin gelegen. Zur Taktik hatte ich mit meinem Trainer Franz-Josef Heller abgesprochen, die erste Runde als Schlusslicht zu laufen und auf der zweiten Runde dann was noch übrig ist.
Dieses Mal ist vom Start weg das Affentempo genau richtig. Ich wurde aber natürlich sofort von allen bis auf einen Läufer, der eine 2:13,00 gemeldet hatte überholt. Manche habe eine derart explosiven Start, dass man meinen könnte, es wäre ein 100m Sprint.
Ich lies gleich auf den ersten 150 Meter ein Lücke von 5 Meter klaffen und hielt diese auf den ersten 400 Metern. Aber diese kurze Strecke hat es schon echt in sich. Die Oberschenkel brennen schon ordentlich, aber auch die Lunge pfeift aus den letzten Loch. Der staubtrockene Mund stört, aber es geht nun mal nicht anders.
Bei 69 Sekunden gehe ich die erste Runde durch und versuche das Tempo bis zur 600 Meter-Marke zu halten, was mir leider nicht ganz gelingt. Aber jetzt nochmal alles mobilisieren und einen Endspurt hinlegen. Mir tönt noch von meinem Vereinskollegen Tobi der Satz im Ohr: „Auf den letzten 200 Metern brennt´s nicht mehr, da spürst deine Beine nicht mehr.“
Ich werde sofort von dem letzten Läufer in einem Affentempo überholt, ganz als ob er bisher nicht gelaufen wäre und nur einen 200m-Sprint hinlegt. Am Ende hat er noch 2 Läufer eingeholt. So versuche ich meinen Endspurt nochmal zu beschleunigen, aber meine Füße gehorchen mir einfach nicht mehr. So konnte ich den Abstand bis zur Ziellinie bis auf 4 Meter zum Zweitletzten reduzieren, aber mehr ging nicht.
Am Ende stand ein hervorragende 2:15,14 Minuten in den Ergebnislisten. Damit habe ich meine alte Bestzeit quasi pulverisiert und bin absolut glücklich über das Ergebnis. Zwar war ich damit Letzter im A-Lauf, aber immer noch Erster in meiner Altersklasse (und leider auch Einziger 😉
Nach dem Lauf wurden Erinnerungen an meinen Kreismeistertitel wieder wach, denn damals ging es mir danach ziemlich schlecht. Ich hatte Kreislaufprobleme und musste mich fast übergeben. Ähnlich sollte es mir auch dieses Mal ergehen, nur ein bisschen schlimmer. So trudelte ich direkt danach gleich Richtung Schattenplatz und zu meiner Wasserflasche.
Mein Mund und Hals war derart ausgetrocknet, dass es richtig weh tat. Ich hatte ständig einen metallischen Geschmack im Mund, ganz als ob es bluten würde, tat es aber natürlich nicht. Leider spielte auch wieder mein Kreislauf mit mir und ich war nicht richtig ansprechbar, da ich zusehr mit mir beschäftigt war. Selbst nach ganzen 15 Minuten, war mein Puls (liegend) noch bei 120 Schläge pro Minuten. Normal wären bei mir etwa 60 Schläge pro Minute. Spätestens jetzt war ich mir sicher, dass ich heute „all in“ gelaufen bin.
Nach 20 Minuten, konnte ich mir aufraffen, ein bisschen zu gehen und locker zu traben. Aber nach 300 Meter war wieder Schluss, denn die Siegerehrung stand an. Ehrlich gesagt, war ich auch ganz froh darüber, denn mein Puls schnellte bei eine durchschnittlichen Pace von 7:00 Minuten auf 150 hoch.
Ein bisschen verstört bin ich über die Anzeige meines maximal Pulses von sage und schreibe 198 Schläge pro Minute. Bisher war ich von einem Maximalpuls von 186 ausgegangen. Inzwischen gehe ich davon aus, dass der Wert stimmt, denn bei einer Ergometrie in dem Jahr bin ich schon bis auf 186 Schläge pro Minute gekommen. Demnach bin ich einige meiner aktuell gültigen Bestzeit auf bei 85-87% vom Maximalspuls gelaufen. Das stimmt mich doch ein bisschen nachdenklich.
Sport frei!
Thomas
Hallo Thomas,
Glückwunsch zum Kreismeistertitel und zur neuen Bestzeit!
Der Läufer mit der Startnummer 42 ganz links außen hat beim Start zu früh gezuckt 😉 Das hätte eigentlich ein Fehlstart sein müssen. Hat das niemand bemerkt?
Grüße
Mathias
Danke Mathias. Die Kreismeisterschaften wurde nur auf 5000m in Ansbach ausgetragen. Die 800m waren demnach nur ein normales Rennen, bei dem schon mal ein Auge zugedrückt wird… Außerdem hat es ewig gedauert, bis der Startschuss nach dem „Auf-die-Plätze“ kam.
Sport frei!
Thomas
Das der Puls nach einer harten Einheit beschleunigt ist das ist völlig normal. Würdest du aber weiter Auslaufenin Regenerationspace, dann setzt er sich nach ca. 2 km und du hast nach ca. 3-5 km wieder normalen Regenerationspuls…eigene Erfahrung.
achso deine HF-max könnte durchaus bei 198 liegen. Die HF max erreicht man nur wenn man sich extrem a) wenn man sich extrem Belastet und b) wenn die Körperkerntemperatur auch höher als normal ist. Mir geht es manchmal im Training so das ich mal an HF-max kratze(bei mir 208).