Nach dem Duschen im Akkord hieß es nochmals Koffer packen oder besser ausgedrückt, Koffer quetschen, denn der Koffer war schon bei der Anreise leicht überfüllt gewesen und nun kam noch eine Komplettausstattung verschwitzter Sportbekleidung hinzu. Aber als echter Sportler habe ich einen auf Wrestler gemacht, mich drauf geschmissen und solange an den Reißverschlüssen gezerrt, bis diese klein bei gaben.
Zum Abschluss des Tages gingen wir nochmals Italienisch Essen. Leider hatte ich dieses Mal kein glückliches Händchen und bestellte frittierte Meeresfrüchte mit Pommes anstatt wie die meisten anderen die hervorragend mundende Pizza (Stefan lies mich von seiner Pizza probieren). Jetzt war ich in Italien und habe keine Pizza gegessen – Schade eigentlich. Ach wenn wir schon bei Thema Stefan sind. Er hat mir von seiner früheren Erlebnissen, Verletzungen und Nahtoderfahrungen erzählt. Nicht jeder kann bei solchen Gesichten sein Essen genießen. Stefan du bist ein echt kranker Typ, aber auf positive Art und Weise 😉
Nach dem Essen liefen wir noch ein bisschen an der inzwischen sehr windigen und kühlen Promenade entlang bevor uns das Bluetaxi abholte und mich nach Verona an den Bahnhof und die Anderen im Anschluss an den Flughafen brachte.
Eigentlich wäre hier die Geschichte aus, doch die Heimreise sollte sich als kleines Abenteuer erweisen.
Irgendwie ging ich davon aus, dass der Zug nur zwischen Verona und München pendelt, sodass ich mich auf einen leeren Zug gefreut hatte. Leider habe ich mich da aber geirrt. Der Zug kam von Venedig und war bereits überfüllt, man konnte sich nicht mal im Gang durchquetschen.
Mein Glück war dann, dass in einem Abteil, in welchen bereits 5 ältere Damen saßen, welche mich netterweise darauf hinwiesen, dass der reservierte Platz frei sei. Die Person war in Venedig nicht eingestiegen. Ich war wirklich dankbar, denn 5,5 Stunden stehend im Zug mit 2 super schweren Gepäckstücke stellte ich mir nicht spaßig vor.
Leider stellte sich aber recht schnell heraus, dass die, ich nenne Sie der Einfachheit halber mal Omis, dem italienischen Wein verfallen waren, um nicht zu sagen, bereits einen in der Krone sitzen hatten. Am Anfang war es eine wirklich nette Runde und so ließ ich mich bei der nächsten Weinflasche auch breitschlagen ein Glas oder eher Becher mitzutrinken. Allerdings als die Gesprächsthemen Laufen, Radfahren, Venedig und Gardasee erschöpfend behandelt waren, schwenkten die Damen zum Thema erotische Romanzen um. Mehr sag ich zu dem Thema nicht… Zu diesem Zeitpunkt war ich so froh einen MP3-Player dabei gehabt zu haben. Also Ohrstöpsel rein und Jacke über den Kopf.
Die Fahrt bis München verging aber trotzdem recht schnell. Beim Umsteigen in den leeren ICE kam dann wieder Freude auf, denn ich hatte ein ganzes Abteil wieder für mich.
Bahnfahren ohne Verspätung ist kein Bahnfahren, also warteten wir 15 Minuten auf einen Anschlusszug mit Verspätung. Kurz nach der Abfahrt kam dann aber ein etwas übergewichtiger Herr in mein Abteil, schleuderte seine Schuhe in die Ecke und lies sich nieder. Erst wollte ich ihn noch fragen, ob er nicht die Türe schließen möchte, doch als mir der Geruch von Bergkäse ins die Nase stieg und ich keinen Käse finden konnte, wusste ich warum er die Tür offen lies. Mir wäre aber lieber gewesen, er hätte seine Stinkefüße verpackt gelassen. Naja ich setzte mich dann einen Platz weiter nach links und drehte mich von ihm weg. So ging es zumindest einigermaßen.
Bei einer Kontrolle stellte sich dann heraus, dass er gar kein gültiges Ticket für den Zug besaß. Er war mit dem falschen Zug vorher gefahren und ist dann in München anstatt in Nürnberg gelandet. Als die Schaffnerin dann im einem verärgerten Ton, „Als Mitarbeiter kam man den Fahrplan schon kennen“, sagte, stellte sich heraus, der er bei der Bahn beschäftigt ist. Echt peinlich oder!?!
Den absoluten Abschuss hat er dann ein paar Minuten später gebracht. Scheinbar hatte er Blähungen, denn es stank auf einmal furchtbar nach verschimmelten Eiern. Das war mir echt zu heftig und so habe ich total genervt meinen Platz geräumt und bin in ein anderes Abteil umgezogen.
Durch die Wartezeit in München aufgrund eines Anschlusszuges, kamen wir nur 5 Minuten vor Abfahrt meines Anschlusszuges in Nürnberg an. Aber als echter Läufer war das mit einem kurzen Zwischensprint kein Problem.
Irgendwann kurz nach 2:00 Uhr war ich dann endlich Zuhause angekommen. Nach einer Fressattacke (500g Spekulatius) habe ich mich dann erschöpft ins Bett fallen lassen.
Am Ende war es ein Wochenende, dass ich so schnell nicht vergessen werde. Herzlichen Dank X-BIONIC für die Einladung, im Speziellen an Maryléne, Hannes und Guiseppe von X-BIONIC, aber auch die anderen Teilnehmer haben das Event zu dem gemacht, was es war. Ich würde jederzeit wieder mit euch ein solches Wochenende verbringen. Ich denke wir werden in Kontakt bleiben 😉
In den nächsten Wochen heißt es nun testen, testen, testen. Mal sehen ob mich die Produkte von X-BIONIC überzeugen können. Einen ersten Eindruck haben ich mir schon gebildet, aber verraten wird noch nichts…
Sport frei!
Thomas
Siehe auch:
- Bericht von Markus Zeeh – 54elf.de
- Bericht von Ralph Gerlach – Racing-Ralph.com
- Bericht mit Video von Sebastian Kühn – bbbaschtl.wordpress.com
- Bericht von X-BIONIC
- Video von Axel Jansen – outdourseite.de
- Bericht von Axel Jansen – outdourseite.de
- Bericht von Stefan Bzdok – bike-stefan.de
- Bericht von Nadin Eule-Mau – eiswuerfelimschuh.de
- Bericht von René Saathoff – Outdoor-Spirit.de
- Mein Bericht Teil 1 – Die Anreise
- Mein Bericht Teil 2 – Morgenlauf und Produktionsbesichtigung
- Mein Bericht Teil 3 – Testlaufen am Gardasee
- Mein Bericht Teil 4 – Morgenlauf und MTB-Tour
- Mein Bericht Teil 5 – Abschluss und Abreise
Na das war ja wirklich ein volles, aber wie schon hundert Mal gesagt, sehr schönes Wochenende. Sehr treffend ist ja auch bei deiner Rückreise: wer einmal eine Reise macht, der hat was zu erzählen (frei nach Omi).
Ohja, du sagst es…