Der kleine aber feine Unterschied

Donau-Leipheim-Ostern-2013-Legoland

Und schon wieder ist es um, das lange Weihnachts, ähhhhh Entschuldiung, Osterwochende. Kein Wunder, dass man den Unterschied zwischen Ostern und Weihnachten kaum erkennen kann, zumindest wettertechnisch gibt da keinen bzw. läuft da was verkehrt, aber das ist eine andere Geschichte.

Wir haben das Osterwochende genutzt um ein paar schöne Tage im Legoland in Günzburg zu verbringen. Es konnte ja keiner ahnen, dass das Wetter viel mehr an Weihnachten, wie an Ostern erinnerte. Der Freizeitpark hatte zwar erst wenige Tage geöffnet, aber die ersten Attraktionen mussten aufgrund der schlechten Wetterlage schon wieder schließen, so glich z.B. die Safari eher einem Boxautogeschäfft. So bibberten wir uns von Attraktion zu Attraktion und freuten besonders auf Attraktionen die sich in beheizten Gebäude befanden.

Wir hatten 2 Tagestickets und eine Übernachtung in einem Hotel in Leipheim gebucht, um wirklich alle Attraktionen mitmachen zu können. Geschafft haben wir es trotzdem nicht, aber das lag sicherlich nicht an den Wartezeiten, denn die waren wohl einmalig kurz…

Donau-Leipheim-Ostern-2013Natürlich lasse ich es mir nicht nehmen die Gelegenheit zu nutzen, um mal fremden Laufrevier zu erkunden. Viel zu verlockend war ein Lauf an der Donau. So sah ich bereits Tage vorher auf den gängigen Portalen Jogmap und GPSies nach und fand ein schöne Strecke entlang der Donau und im Leipheimer Wald wieder zurück.

Bei GPSies kann man ganz bequem die Strecke als Kurs auf die Gamin Forerunner 305 übertragen und dann ablaufen. Sowas habe ich bereits einige Male mit selbst geplanten Strecken gemacht. Funktioniert hat es mit kleinen Abstrichen in Form von Verläufern bisher gut. Die Strecke in Leipheim, war zudem recht einfach gestrickt, sodass ein Verlaufen kein Thema werden sollte.

Ich bin also zeitig aufgestanden, während meine Frau und mein Sohn noch geschlafen haben. Da ich derzeit ein bisschen Konditionsprobleme, schon ab geringen Umfängen, habe, habe ich noch ein Gel von der AOK, welches letztes Jahr beim Schrozberger Stadtlauf ausgeteilt wurde, mitgenommen. Wäre ja doch zu Schade, es verkommen zu lassen.

Vor dem Hotel musste ich noch kurz warten, bis meine Garmin Forerunner Empfang hatte, bevor es los ging. Aber erst einmal musste ich den Startpunkt ausloten und über eine Brücke dorthin laufen. Und schon ging es bei leichten Schneefall los. Erst 5 Kilometer an der Donau entlang, dann zwei Rechtskurven und 5 Kilometer im Wald zurück. Eine sehr einfache Strecke, die ich eigentlich auch ohne Garmin-Forerunner-Navigation hätte ablaufen können.

Ich war wieder nüchtern unterwegs, aber trotzdem hielt meine Kondition deutlich länger als am Freitag, als nach 5 Kilometer schon die Luft raus war und ich mich praktisch nur noch auf die 13 Kilometer mit mehreren Gehpausen durchgekämpft habe.

Donau-Leipheim-Ostern-2013-3Bei Kilometer 8 habe ich mich dann entschlossen, das AOK-Gel einzuwerfen. Zwar hätte ich es nicht unbedingt gebraucht, aber wenn ich es schon dabei habe, kann ich es ja auch nehmen und in 2-3 Kilometer wär der Trainingslauf schon wieder vorbei, so meine Gedanken. Also habe ich das Gel aufgerissen und in den Mund gedrückt. Die Konsistenz war wie bei einem Energiegel üblich dickflüssig. Der Geschmack entsprach aber überhaupt nicht meinen Erwartungen. Sehr stark nach Pfefferminz, nein eher Menthol. Überhaupt nicht süßlich, sondern sogar leicht bitter. Nein, da stimmt doch was nicht.. und so spuckte ich das Gel wieder aus. Sofort sah ich mir die Verpackung genauer an und erkannte den kleinen aber feinen Unterschied sofort. Ich hatte kein Energiegel in der Hand, sondern ein Sportgel zur Massage…

„Oh, nein, wie kann man nur so blöd sein“, dachte ich während ich die nächsten 3 Kilometer mit dem Ausspucken der Überreste beschäftigt war. „Ist das Zeugs eigentlich giftig? Naja im Notfall hätte ich ja mein Handy dabei“, so meine Gedanken.

Mein Mund war fortan gut gekühlt. Im Sommer wär dies vielleicht auch ganz angenehm gewesen, aber bei dem ohnehin schmuddeligen Wetter, war das echt eine Qual, da es mich bei jedem Atemzug ein Stückchen mehr fror.

Die ganze Aktion brachte mich dermaßen aus dem Konzept, dass ich gar nicht feststellte, dass ich den Ausgangspunkt nicht nur überlaufen hatte, sondern ich durch eine lange Rechtskurve schon wieder in die falsche Richtung unterwegs war.

Ich war schon am Verzweifeln, warum ich den Ausgangspunkt, direkt an einer Brücke, nicht mehr finde. Recht verzweifelt suche ich den Aufgang an der falschen Brücke, nämlich einer Autobahnbrücke. Irgendwann lässt die Verwirrung, welche wahrscheinlich eine Nebenwirkung des AOK-Sportgels war, nach und ich laufe wieder den Weg zurück. Am Ausgangspunkt, nach weiteren 2 Kilometern, angekommen, musste ich erstmal meinen Kopf schütteln. Der Lauf war ja wie verhext, wie konnte ich nur an dem Ausgangspunkt vorbei laufen und dann auch noch in die falsche Richtung. Von meinem Orientierungssinn hatte ich deutlich mehr erwartet.

Am Ende waren es 14,5 anstatt 10 Kilometer. Der Lauf bleibt definitiv noch länger in Erinnerung und gelernt habe ich, dass ich von der AOK keine Werbegeschenke mehr annehme.

Sport frei!
Thomas

3 Antworten auf „Der kleine aber feine Unterschied“

  1. Schadenfreude ist doch die schönste Freude. Ich musste herzlichst lachen. Wäre mir das passiert, hätte ich wahrscheinlich gedacht: „Das muss so schmecken“… und es runtergewürgt. Kann ja sein, dass es eine neue Rezeptur ist. Jedenfalls wirde mal ein schöner Artikel… weiter so.

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