Titel verteidigt beim Feuchtwangener Staffelauf ums Autobahnkreuz

photo82Nach dem historischen Gesamtsieg als gemischte Mannschaft im Vorjahr, haben wir es tatsächlich geschafft den Titel zu verteidigen, nachdem es lange ein offener Schlagabtausch zwischen dem TSV Dinkelsbühl und dem Team vom Intersport Schoell aus Crailsheim Rossfeld, welchen wir letztendlich für uns entscheiden konnten.

Die erste und die letzte Etappe sind ja die beliebtesten Etappen. Die Startetappe deshalb, weil am Anfang gegen das ganze Läuferfeld gelaufen wird und es somit kein so einsames Rennen wird, was bei den anderen Etappen eher die Regel ist. Die Schlussetappe und damit das Gesamtziel deshalb, weil die Ziellinie überquert wird und somit die Gesamtplatzierung feststehen.

Ich hatte dieses Jahr die Ehre, die Startetappe laufen zu dürfen und habe mich der Herausforderung gestellt, das Läuferfeld anzuführen. Beim Blick in Starterliste ist mir nur ein bekannter kritischer Läufer vom der Mannschaft des am Ende zweiten Intersport Schoell aus Crailsheim, nämlich Läuferlegende Roland Klie. Topfit ist Roland etwa 1 Minute auf 10 Kilometer schneller als ich, allerdings war es aufgrund schon länger anhaltenden Knieprobleme nicht. Somit wäre er heute in schlagweite…

Mit meinem Trainer stimme ich meine Rennstrategie ab und wir beschließen, dass ich vom Start Vollgas gebe, dann es geht, wie es der Kommentator sagte: „nach der ersten Kurve im freien Fall bergab“. Der Kommentator sagte was von einem Kilometer, was nicht stimmte, wie ich bereits beim Einlaufen festgestellt hatte. Aber immerhin 500 Meter ziemlich steil runter und genau das liegt mir sehr gut. Bisher hat sich noch kein Läufer finden lassen, der bergabwärts schneller als ich unterwegs war. Ich habe aber auch darauf spekuliert, dass Roland aus Rücksicht zu seinem Knie etwas auf die Bremse drückt und ich zusammen mit einer sehr hohen Geschwindigkeit gleich einen ordentlichen Abstand rauslaufen könnte.

Direkt nach dem Startschuss gab ich Vollgas und lies es richtig krachen. Nach etwa 200 Metern, kamen wir an einer Tempokontrolle vorbei, die Autofahrern Ihre Geschwindigkeit misst und anzeigt. Etwas überrascht sah ich dann aber meine gelaufene Geschwindigkeit in der Anzeige. Immerhin 22km/h was auf den ersten 500 Meter eine durchschnittliches Pace von 2:45 Min/km bedeutete.

Leider ging meine Rechnung mit Roland nicht auf, denn er lies es ebenfalls richtig krachen und lief nur knappe 10 Meter hinter mir, gefolgt von einem weiteren vermeintlich starken Läufer, den ich aber erst an der Startlinie ausfindig machte.

Dicht gefolgt von den beiden, laufe nun bergauf aus Schopfloch raus in Richtung Larrieden. Ich höre Roland hinter mir, blicke mich aber auf den Flurweg nicht um. Den ersten Kilometer gehe ich dank der ersten 500 Meter und trotz des letzten Stücks bergauf in 3:08 Min durch.

Erst als es in Larrieden nach einer Brücke rechts abgebogen wird, nutze ich die Gelegenheit und blicke mich kurz um. Ich konnte bereits einen kleinen Vorsprung von knapp 30 Metern rauslaufen. Ein weiterer Verfolger weitere 50 Meter hinter Roland. Somit war klar, dass Roland und ich den Etappensieg unter uns ausmachen würden.

Als es Larrieden raus geht zeigt meine Uhr an, dass der zweite Kilometer in 3:42 Minuten durch ging. Eigentlich wollte ich einen Schnitt unter 3:40 Min durchgehend laufen, aber das wird heute nichts werden. Bereits nach 2 Kilometer merkte ich, dass ich dieses Tempo nicht bis zum Schluss halten werde können.

Leider kam es dann auch so und ich sah beim regelmäßigen Umdrehen, dass mein Abstand auf Roland langsam schmolz und auch die Pace ging immer weiter in Richtung 4:00 Minten/km.

Mein Trainer und sein Sohn, die spätere Etappen laufen, fahren mit dem Auto an Kreuzungen und feuern mich an. Das hilft mir, mich weiter zu motivieren und alles zu geben, obwohl mein Vorsprung langsam aber sicher schmilzt.

Auf Höhe von Tribur stehen Franz-Josef und Tobias Heller nochmals und feuern mich wieder an, doch ich winke ab und gebe zu verstehen, dass ich bereits 3 Kilometer vor dem Etappenziel in Kühnhardt relativ am Ende meiner Kräfte bin.

Ich beschließe mich nun nicht mehr nach Roland umzudrehen, damit ich ihn nicht zusätzlich motiviere. Entweder er überholt mich oder eben nicht. Für den Fall, dass ich eingeholt werden sollte, wollte ich mich dann an ihm festbeisen.

Immer wieder höre ich einzelne Laute Schritte und bin der Meinung, jetzt hat er mich gleich, während ich weiterhin alle gebe. Die Pace ist kurz vor der Höhe von Mosbach nur noch ein glatter 4:00er Schnitt und trotzdem kommt Roland nicht.

Als ich dann in Höhe von Mosbach links in Richtung des 1,5km entfernten Kühnhardt abbiege sehe ich, dass mein Vorsprung auf Roland auf 50 Meter angestiegen ist. Das gibt mir Aufschwung und ich beschließe mich nun nicht mehr einholen zu lassen.

Es geht zwar nur leicht bergauf in Richtung Kühnhardt, doch inzwischen fühlt sich auch die Steigung an wie ein unüberwindbarer Berg. Ich gebe alles und wechsel in die Schnappatmung. Die Pace ist inzwischen nur noch 4:05 Min/km.

Als es endlich wieder leicht berab ging und ich Kühnhardt endlich sah, lief es sich wieder deutlich leichter und ich gebe nochmal alles bis in Ziel. Ich übergebe an Michaela Richter nach 25:55 Minuten und konnte so einen Vorsprung von 17 Sekunden rauslaufen.

Am Ende bin ich total happy und auch ein bisschen überrascht, dass ich es tatsächlich geschafft habe als erstes zu übergeben und sogar einen kleinen Vorsprung hatte rauslaufen können.

Während ich mich auch den 6,7km langen Rückweg nach Schopfloch mache, gibt Micha leider die Führung aus der Hand und übergibt mit 2:22 Minuten Rückstand auf Florian Zech, der den Rückstand auf 1:17 Minuten verkürzen kann. Jürgen John holt dann auf der Etappe, die ich letztes Jahr lief, von Schnelldorf nach Gailroth die Führung zurück. Auf der folgenden Etappe macht dann Tobias Heller den Sieg klar und übergibt am Ende mit einem Vorsprung von 12:12 Minuten auf seinen Vater Franz-Josef.

Wir sind uns fast schon eines Sieges sicher, doch am Ende schmilzt unser Vorsprung aufgrund der sehr starken Schlussläufer bei Team vom Intersport Schoell auf 3:16 Minuten. Nach 4:21:23 Stunden haben wir unseren Titel erfolgreich verteidigt und hoffen nächstes Jahr das Tripple zu schaffen.

Sport frei!
Thomas

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2 Antworten auf „Titel verteidigt beim Feuchtwangener Staffelauf ums Autobahnkreuz“

    1. Nein den habe ich nicht vergessen, nur nicht extra erwähnt, wie auch ein paar andere Läufer nicht… In der Ergebnisliste kannst du die Zeiten vergleichen, er ist wie immer Top drauf und entsprechend gelaufen!

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