14. Ansbacher Citylauf – Halbmarathon

photo808Nach dem harten Trainingslager hatte ich große Sorgen, dass ich nicht mehr rechtzeitig zum Ansbacher Citylauf fit werde. Tatsächlich lief die Taperingwoche alles andere als optimal, doch am Ende sprang dennoch eine ganz gute Zeit raus…

Als ich am Freitag Abend zurück vom Trainingslager kam, stand fest, dass am Samstag nicht gelaufen wird. Aber auch am Sonntag hatte ich keine Lust, bin aber trotzdem 8 „lockere“ Kilometer gelaufen. Bei jedem Schritt spürte ich ganz genau, wie viele verschiedene Muskel in so einem Bein stecken. Man kann sagen, jeder Muskel unterhalb des Bauches schmerzte.

Leider klappte die Regeneration nicht wie gehofft. Peter Greif, nach dessen Wettkampfvorbereitung ich immer genauestens einhalte, sah 2 schnelle normalerweise leichte Einheiten vor. Aber diese leichte Einheiten, waren derart schwer für, dass ich jeweils nur ein Drittel der eigentlichen Einheit laufen konnte. Bei der ersten Einheit am Dienstag, sah ich noch kein Problem, aber nachdem es auch am Donnerstag so schlecht lief hatte ich größte Bedenken am Sonntag beim Ansbacher Citylauf auf der Halbmarathonstrecke eine ordentliche Leistung abrufen zu können. Am liebsten hätte ich ihn abgesagt und wäre gar nicht angetreten, aber die Anmeldung hatte ich bereits im Februar gemacht und die 19.- € Startgeld waren auch schon vom Konto abgebucht. Also blieb mir nichts als zu laufen…

Peter Greif meint, dass meine Zielzeit eine 1:19 h sein sollte, wenn ich in der Lage bin, über 10km eine 36:00 zu laufen. Meine aktuelle Bestzeit liegt aber bei 37:00, somit ist eine 1:21 h realistisch, vorausgesetzt ich bin Topfit und genau das bin ich noch nicht. Deshalb entschloss ich mich, es locker anzugehen und auf eine 1:25 h hinzulaufen.

Es sollte, glaube ich, mein erster Wettkampf ohne meine Frau als Unterstützung werden. Dementsprechend gibt es auch nur sehr wenige Fotos auf welchen ich zu sehen bin. Aber bei dem relativ großen Event gab es genügend Fotografen, welche Ihre Werke im Internet veröffentlichten.

Direkt bei der Anfahrt traf ich noch 2 Vereinskollegen, von welchen aber nur Thomas Richter auch am Wettkampf, den 10km-Lauf teilnahm.

Nachdem ich die Startnummer und das im Startgeld inbegriffene T-Shirt abgeholt hatte, lief ich mich Tobias Schneider vom Team Alb-Neusitz warm. Tobi´s ist ungefähr noch ein bisschen schneller als ich, aber aufgrund seines schlechten Trainingszustandes, hat er auch nur eine 4er Pace angepeilt, was auch eine 1:25 h hinausläuft.

photo8Der Start aus der dritten Reihe klappte recht gut, obwohl es sehr eng war und man höllisch aufpassen musste, dem Vorderläufer in die Fersen zu treten. Und wie das eben so am Anfang ist, lief ich den ersten Kilometer in 3:48 Min.

Aufgrund der sehr engen ersten 500 Meter und der vielen Teilnehmer suchen viele Läufer auch auf dem zweiten Kilometer noch Ihren Platz im Teilnehmerfeld. Ich orientiere mich am ca. 25 Meter vor mir laufenden Tobias Schneider und laufe so den zweiten in 3:51 Minuten auch schneller als eigentlich vorgenommen.

Nach der Einführungsrunde, die nochmals am Startpunkt am Martin-Luther-Platz vorbeiführte, liefen wir raus in die Rezatauen vorbei am Aquella Hallenbad. Inzwischen waren die Felder sortiert und ich lief die folgenden Kilometer im geplanten Schnitt von 4:00 Minuten pro Kilometer.

Auf Höhe von Neuses bogen die Hobbyläufer ab und plötzlich stand ich relativ alleine im Wind. Zwar waren hinter mir noch einige Läufer, die waren aber ein bisschen zu langsam unterwegs, weshalb ich versuchte zu der 40 Meter vor mir laufenden Gruppe mit Tobias Schneider zu laufen.

Nach Wasserzell bogen auch die 10km-Läufer rechts ab, was das Läuferfeld vor mir noch mehr lichtete. Ich begann durchzuzählen und kam auf Platz 9. Dass die ersten 3 Läufer schon außer Sichtweite waren, daran habe ich nicht gedacht.

photo136Leider gelang es mir erst in Schmalenbach, als die ersten 3 Läufer falsch abbogen und ca. 50 Meter zurück laufen mussten, zu der Gruppe aufzulaufen. Jetzt mussten die Karten neu gemischt werden. 2 der 3 Läufer verabschiedeten sich gleich nach vorne. Ich lief mit Tobi kurz auf gleicher Höhe, fiel aber zusammen mit Ralf Throm.

Als von hinten wie aus dem Nichts der später Viertplatzierte mit einem Zwischenspurt an uns vorbei rauschte, traute ich meinen Augen kaum und zweifelte daran, dass da alles mit rechten Dingen zugeht.

Wir sind schon über die Hälfte des Weges zurück gelaufen und der Abstand zur Läufergruppe vorne wurde wieder größer. Ralf und ich beschlossen es gemeinsam zu versuchen, den Anschluss nach vorne wieder zu schaffen, um nicht wieder allein gegen den Wind kämpfen zu müssen. Ralf musste mich aber aufgrund von Wadenprobleme bald alleine ziehen lassen.

Ich schaffte den Anschluss und lief fortan mit Tobi gemeinsam durch die Massen der 10km-Läufer. Leider wurde es zum Slalomlauf, diese obwohl Sie ständig links überholt wurden nicht einmal ein schmales Gässchen ließen. Nein, sobald ein Halbmarathoni links überholt hatte, wurde die Lücke auch gleich wieder geschlossen.

Die 10-Kilometermarke gingen wir ganz genau mit 39:50 Min genau im Soll durch. Somit würde es bei gleichbleibender Pace auf eine 1:24:xx hinauslaufen.

photo790Bevor es wieder gegen den Wind ging, setzte ich mich kurzzeitig nach vorn ab, ließ mich aber nach 500 Meter gegen den Wind wieder zu Tobi zurück fallen. Gemeinsam kämpften wir uns minütlich abwechselnd als Windschattengeber gegen den Wind. Die Pace blieb damit immer bei 4:00.

Das klappte bis Wasserzell, dort konnte Tobi das Tempo nicht mehr halten und musste mich allein ziehen lassen. Ich versuchte gleich nach vorn aufzuschließen, aber die beiden Läufer, die zu diesem Zeitpunkt meiner Meinung nach um den dritten Platz kämpften waren noch zu weit entfernt. Zwar wurde der Abstand immer kürzer, aber selbst in Schmalenbach war der Abstand noch bei knapp 30 Meter.

Auf dem Rückweg mit leichten Rückenwind, erhöhte sich meine Pace auf 3:55. Bald hatte ich die beiden Läufer eingeholt mit einiges an Kraftaufwand eingeholt und versuchte nun dran zu bleiben. Da die beiden Herren beide deutlich älter als meine Wenigkeit waren, wusste ich, dass ich im Endspurt die besten Chancen haben würde.

photo795Bereits nach einem Kilometer, also bei Kilometer 19, wurde mir das Tempo zu langsam und ich entschloss zum Angriff zu blasen. Also Tempo auf 3:50 anziehen und schon machte sich eine Lücke auf welche sich stetig vergrößerte. Zwar hatte ich bedenken, dass hohe Tempo bis zum halten zu können, doch ein Blick nach hinten verkniff ich mir, um keine Schwäche zu zeigen.

Bei Kilometer 19 kam mir dann eine Radfahrerin entgegen und sagte zu mir nur „Platz 6“ und ich war total perplex. In meine Naivität ging ich davon aus, dass das ich bei Kilometer 7 noch alle Läufer des Halbmarathons in Sichtweite von ca. 500 Metern waren, was aber nicht der Fall war. Aber noch auf den letzten beiden Kilometern dämmerte mir dies.

photo798Ich konnte das Tempo konstant bei 3:50 halten. Meine beiden Kontrahenten waren inzwischen außer Sichtweite. Die letzte beiden Kilometer waren zwar hart, aber wenn das Ende in Sicht ist, kann es noch so hart sein, gehen tut es immer…

Den Zieleinlauf kann ich voll auskosten, denn mit einer Nettozielzeit von 1:23:27 bin ich Bestzeit gelaufen (Alte Bestzeit 1:27:15 – 2012). Auf mit der Platzierung Gesamt 6. und die der AK 3. bin ich mehr als zufrieden. Sehr enttäuschend verlief dann die Siegerehrung. Es wurden jeweils nur die 3 Erstplatzierten der einzelnen Läufe geehrt und das auch noch bis 3 Stunden nach dem Zieleinlauf. Da wundert es nicht, dass fast keiner (auch von den Geehrten) zur Siegerehrung kam, die auch noch in der hintersten Ecke stand fand, kam. Mein einziger Kritikpunkt, an dem sonst perfekt organisierten Lauf.

Sport frei!
Thomas

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