Rothenburger Lichterlauf 2013 – War da nicht was mit genießen!?!

IRothenburger-Lichterlauf-2013-010rgendwie habe ich das mit dem Datum des Lichterlaufes verpeilt. Als ich meinem Trainer sagte, er solle mich mit für den Hockenheimringlauf anmelden, dachte ich der Lichterlauf sei eine Woche später. Tja, falsch gedacht und schon war ich für beide Läufe gemeldet. Ach was soll´s, dann kann ich mal den wunderschönen Lichterlauf genießen. So sagte ich es auch meinen Lauffreunden am Freitag und auch meiner Frau. Doch der 5-Kilometerlauf lag mir so gut wie gar nicht in den Beinen. Deshalb entschied ich mich am Samstag Nachmittag den Lichterlauf doch volle Pulle zu laufen.

Es sollte mein dritter Start beim Lichterlauf werden. Deshalb ist mir die Infrastruktur bestens bekannt und ich wusste, es ist besser gleich an der Realschule bei den Duschen, anstatt auf einem der großen Parkplätze in der Nähe des Marktplatzes (am Platz des Geschehens), zu parken.

Rothenburger-Lichterlauf-2013-002Dennoch gab es eine Neuerung. Es wurde ein beheiztes Versorgungszelt hinter dem Rathaus aufgebaut. Hier waren, anstatt wie im letzten Jahr im Rathaus, die Startunterlagen abzuholen. Im Zelt herrschte ein Duftmix von Glühwein und Bratwurst – pure Folter vor dem Lauf.

Wir waren perfekt in der Zeit und ich ging mich gleich warmlaufen. Zu dem Zeitpunkt ahnte ich noch nicht, dass es zu einer erheblichen Startverschiebung kommen würde. Pünktlich um 18:15 Uhr standen alle Läufer im Startblock und warteten auf den Countdown. Der kam allerdings nicht, stattdessen die Lautsprecherdurchsage, dass sich der Start um 20 Minuten verschieben würde. Klar, zu Verschiebungen kann es immer wieder mal kommen, aber die kann man gerade bei den niedrigen Außentemperaturen doch bitte etwas früher an die Wettkampfteilnehmer durchgeben. Alle etwas ambitionierten Läufer hatten oben rum nichts außer einem ärmellosen Trikot an. Jetzt hieß es frieren, da half auch kein Lauf-ABC und lockeres warmlaufen mehr. Zum Glück hatte ich zumindest Handschuhe bei meiner Frau deponiert.

Zum tatsächlichen Start habe ich mich in die zweite Reihe gestellt. Aus Erfahrung weiß ich, dass es gerade hier in Rothenburg wichtig ist, vorne gut weg zu kommen, denn die ersten Engstellen lassen nicht lange auf sich warten.

photo13Der Start glückte mir von der zweite Reihe relativ gut, obwohl ich von Einigen überholt wurde, konnte ich mein Tempo ohne groß behindert zu werden, laufen. In Rothenburg gab es zwar keine Kinder die sich in den Vordergrund gedrängt haben, dafür aber halbstarke Poser, leicht am bis zum 5-lagigem Trainingsanzug mit Iphone und Kopfhörer, zu erkennen. So ein Kandidat hat mich dann im Halbsprint nach 500 Metern noch überholt. Keine 3 Minuten später wurde er dann nach hinten durchgereicht…

Auch den zwei Posern vom Start sollte ich auf deren erste Runde noch begegnen, allerdings war es bei mir schon das Ende der zweiten Runde. Ich werde immer mehr zum Befürworter von Zeitnachweisen für die ersten Startreihen.

Video vom Start:

Rothenburger-Lichterlauf-2013-025Naja, nun mal zu meinem Rennen. Es lief für mich recht gut. Die Paceangaben der einzelnen Kilometer erspare ich euch, denn diese wären ohnehin bei dem welligen Profil nicht miteinander zu vergleichen. Stattdessen lief ich heute mal absolut nach Gefühl und konnte im Nachhinein feststellen, dass ich von den Pulswerten her auf gleicher Intensität wie am Hockenheimring lief.

Insgesamt waren 4 Runden auf dieses Mal absolut perfekt ausgeleuchteter Strecke zu laufen. An allen Problemstellen waren Baustrahler aufgebaut, ohne dass diese den Flair des Laufes beeinträchtigten.

Es war dieses Mal eine noch bessere Stimmung am Streckenrand als letztes Jahr. Entscheidend dazu beigetragen haben die Mitarbeiter des Namensgebers des Laufes. An der Sparkassenfiliale ca. 500 Meter vor dem Start/Zielbereich wurde dermaßen Stimmung gemacht und angefeuert, da konnten die Massen im Ziel nur schwer mithalten.

photo138Von Runde zu Runde wurde das Tempo immer ein Tick langsamer, damit war ich aber immer noch schneller als die direkte Konkurrenz vor mir, denn ich räumte das Feld von hinten auf. Einzig etwas störend an dem 4 Runden-Kurs ist das Slalomlaufen nach der ersten Runde, aufgrund von Überrundungen. Zwar machten alle Läufer und Läuferinnen brav Platz, nachdem man „Achtung“ rief, aber das Wort muss man erstmal raus bringen, wenn man bergauf absolut am Limit läuft und es im Sekundentakt zu Überrundungen kommt.

Vor allem den Zuschauern kommt der Rundkurs sehr entgegen, denn man sieht die Läufer gleich 5 Mal, anstatt wie sonst üblich nur zum Start und im Ziel. Klar ist es als Läufer auch für mich eine feine Sache, wenn meine Familie am Streckenrand steht und mich anfeuert. Mein Sohn Lorenz fiebert und feuert da immer voll mit… 🙂

photo42Die Bergaufpassagen auf den letzten beiden Runden waren besonders hart. Ich bin gefühlt bergauf gestanden und fühlte wie mir das Blut in den Kopft schoss. Sowas hatte ich noch nie. Es fühlte sich an, als ob ich gleich überhitze und umfallen würde – ganz komisch eben. Trotzdem wurde ich bergauf nie überholt. Lediglich einer der verkleideten Spaßläufer hätte mich nach dem Überrunden fast wieder zurück überholt.

In der letzten Runde versuchte ich nochmal richtig Gas zu geben und den Läufer, welcher mein Pacemaker die ganze letzte Runde war einzuholen. Tatsächlich gelang mir dies auch ziemlich am Anfang der Runde. Ich merkte, dass bei ihm die Luft schon raus war. Er blieb zwar noch einen Kilometer an meinen Fersen, doch so sehr es mich auch juckte, ich drehte mich nicht um, um keine Schwäche zu zeigen. Das ist mir zum ersten Mal überhaupt geglückt und ich orientierte mich weiter nach vorne.

Rothenburger-Lichterlauf-2013-027Ab der Sparkasse, waren es noch ca. 500 Meter bis zum Ziel. Ich nehme schon jetzt Tempo auf. Die letzten Meter Slalomlaufen. Hier sind gerade viele Läufer vor mir, wodurch ich fast den Abzweig zum Ziel verpasst hätte. Ich sehe noch einen Läufer der vielleicht noch in Reichweite sein könnte und starte voll durch und steche 2 Meter vor dem Ziel an ihm vorbei. Meine Zielzeit von 33:11 Minuten ist im Vergleich zum Vorjahr mit 34:29 Min. um ganze 1:18 Min schneller. Wow, dass hätte ich selbst nicht erwartet.

Übrigens die Rechnung für das Frieren darf ich nun mit einer sich gerade anbahnenden Erkältung (Halsschmerzen und Ohrschmerzen) bezahlen. Trotzdem werde ich auch nächstes Jahr wieder am Start stehen, denn der Rothenburger Lichterlauf ist der schönste Lauf und in unserer Gegend auch wegen der guten Stimmung an der Strecke.

Sport frei!
Thomas

 

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