10km-Lauf des München Marathons

Lange ist es her, dass ich einen Muskelkater vom Laufen ertragen musste. Direkt nach dem 10 Kilometerlauf im Rahmen des München Marathon durfte ich gleich nach dem Lauf einen ordentlichen Muskelkater verspüren, welcher auf eine deutliche Laufstrecke schließen lassen würde. Aber fangen wir vorne an…

Seit Monaten ist klar, dass die Sparkasse Dinkelsbühl interessierten Läufern des TSV Dinkelsbühl einen Start beim München Marathon sponsert, also zumindest die Adidas Kompressionskleidung und die Fahrtkosten. Das Startgeld übernimmt unser Verein.

Nur allzu gern wäre ich den Marathon selbst gelaufen, aber hierzu fehlt mir schlichtweg das Training und mein Knie gibt leider immer noch keine Ruhe. Gerade versuche ich langsam wieder ins Training einzusteigen mit Läufen um die 2-5 Kilometer maximal. Zum Glück hatte ich mich im Vorfeld gleich nur für den 10km-Lauf angemeldet, denn ein Halbmarathon wäre gänzlich undenkbar gewesen.

Aber auch, um es gleich vorne weg zu nehmen, der 10km-Lauf war zu viel für mich, meine Muskelatur und leider auch für mein Knie. Im Nachhinein wäre es wahrscheinlich besser gewesen, ich wäre nicht gelaufen.

Marathonstart
Marathonstart

Die Anfahrt war für mich super entspannt, denn ich musste lediglich auf Dinkelsbühl fahren und in ein anderes Auto umsteigen. So konnte ich bequem auf der Hinfahrt mein Frühstück essen und mich mit Vereinskollegen über mein liebstes Thema unterhalten.

Trotz des extrem weitläufigen Geländes am Olympiastadion war das Abholen und umziehen recht locker, zumal wir auch zeitig losgefahren waren. Wir haben uns sogar noch den Start vom Marathon angesehen. Einfach der Wahnsinn, wie viel Leute da vorbei laufen. Wenn ich daran denke, dass in Berlin 3x so viele Läufer am Start stehen – Wahnsinn.

Nachdem wir unsere Kleider abgegeben haben, sind wir uns zum Start hin warmgelaufen. Leider waren wir etwas spät dran, sodass wir uns nach vorne durchdrücken mussten. Ich bin aufgrund der zu erwartenden Zielzeit ca. 50 Meter vor der Startlinie stehen geblieben. Ich dachte, die Läufer sehen alle recht schnell aus, das könnte mein Tempo sein. Leider war dies ein großer Irrtum. So dass ich den Start und fast den ganzen ersten Kilometer mit Slalom laufen verbringen musste. Immer wieder war ich regelrecht eingekesselt und musste Tempo rausnehmen, um es dann gleich wieder zu verschärfen. Ich denke ich habe hier unnötig Energie gelassen, die mir später gefehlt hat.

Wendepunkt am Siegestor
Wendepunkt am Siegestor

Auf dem zweitem Kilometer war dann mehr Freiraum, wenn auch hier noch ab und zu Slalom gelaufen werden musste. Der zweite Kilometer lief aber mit 3:53 Min wesentlich schneller als der erste Kilometer (4:00 Min).

Im Laufe des dritten Kilometers kristlisierten sich langsam Grüppchen heraus, aber ich konnte mich noch keine Gruppe richtig anschließen, denn ich war immer noch auf dem Vormarsch. Ich hatte mich einfach am Start viel zu weit hinten eingeordnet. Allerdings war ich nicht allein, ein Läufer vom LG Zusam nutzte mich als Pacemaker. Ich denke ich habe bis zu diesem Zeitpunkt schon über 200 Läufer und Läuferinnen eingeholt.

Etwa bei 2,5km war der Wendepunkt am Siegestor. Auf dem Weg dorthin konnte man die Spitzenläufer entgegen laufen sehen. Darunter waren auch ein Vereinskollege und 2 Freunde, welche ich natürlich kurz anfeuerte.

MUOF0187Nach dem Wendepunkt hatte ich den ersten kleinen Einbruch und der Läufer vom LG Zusam setzte sich vor mich und revanchierte sich als Pacemaker. Immer wieder blickte ich auf die Pace, die hier schon etwas einsackte und auch mal zwischendrin 4:00 anzeigte. Zum Glück sah ich das rechtzeitig und erhöhte das Tempo wieder entsprechend. Für den Kilometer brauchte ich am Ende nur 3:50 Min.

Der schnelle dritte Kilometer ging aber auf Kosten des nächsten Kilometers, den ich das erste Mal einbrach, was sich am Ende mit einer 3:58 Min zu buche schlug. Den nächsten Kilometer konnte ich den Druck wieder hoch halten und ging mit 19:38 Min beim Kilometerpunkt 5 durch. Bis hierhin hatte ich mir vorgenommen in dem Bereich um 3:50 zu laufen. Würde ich die 3:50 Pace bis zum Ende halten können, würde eine 38:20 Min rausspringen. Das wäre ein Traum, nach dem vermurksten letzten 4 Monaten, aber bereits jetzt schon kaum mehr machbar, da ich im Schnitt mit einer 3:56 unterwegs war.

So mehr ich bei Kilometer 5 bereits, dass meine gewählte Pace für 5 Kilometer gut hin gehauen hätte, aber für die 10 km, viel zu schnell waren. Es folgte das, dass folgen musste, ich drohte erneut einzubrechen.

Aber bis zu Kilometer 7 wollte ich mir dies nicht eingestehen und drückte aufs Tempo. Mein Puls bewegte sich im Bereich zwischen 175 und 178 Schlägen pro Minute. Normalerweise im Wettkampf zwischen 170 und 175.

Den Kilometer 6 lief ich noch mit meinem Willen in 3:50, aber schon der nächste Kilomter 7 mit 4:01 Min. Eigentlich zu langsam, aber ich konnte trotzdem noch 2 Läufer einholen.

Stadioneinlauf
Stadioneinlauf

Auf dem 8 Kilometer, dann aber der richtige Einbruch. Ich konnte auch mit noch so einem eisernen Willen die Intensität, geschweige denn das Tempo hoch halten. Ich wurde nach hinten durchgereicht. Ca. 7 Läufer überholten mich, denn meine Pace ist auf 4:06 abgesackt. Es wären sicherlich mehr gewesen, doch nach den Läufer kam lange Zeit einfach niemand mehr. Jetzt war ich also auch noch auf mich allein gestellt.

Auf den letzten 2 Kilometern musste ich folglich noch bangen überhaupt Sub 40:00 finishen zu können. Doch das war mir, nach dem verkorksten 8 Kilometer, Antrieb genug. Ich lief den 9. Kilometer mit einer Pace von 4:01 Min.

Zieluhr fest im Blick
Zieluhr fest im Blick

Damit war mein Polster ausreichend für einen letzten Kilometer. Aber auch dem letzten Kilometer läuft man in der Regel immer am schnellsten. Heute sollte das nicht ganz gelten, aber immerhin deutlich schneller als die letzten drei Kilometer.

Beim Einlauf ins noch fast leere Olympiastadion, die Erleichterung und Freude über eine sichere Sub 40:00 Min. Auf der Zielgerade lies ich mir dann aber den obligatorischen Zielsprint nicht nehmen, zumal ich auch gleich noch 2 Läufer wieder einkassieren konnte (Pace 3:54).

Am Ende stand eine Zielzeit von 39:36 Minuten und ein 87. Gesamtplatz für mich zu buche. In der Altersklasse bedeutet dies einen guten 15. Platz.

Die Finishermedaille habe ich mir verdient und lasse mir sie mit Genuss umhängen. München ist ein tolles Plaster und am meisten habe ich mich während des Rennens auf die üppige Zielverpflegung gefreut. Neben den hervorragenden Erdinger Alkoholfrei und Obst gibt es nämlich in München leckere Brezen. Dieses Jahr gab es noch zusätzlich leckere Milchdrinks.

Finishermedaille

Letztes Jahr beim Marathon habe ich mir einen blauen Zeh gelaufen. Damals war ich nicht verwundert darüber, schließlich war mein Körper auf einen Marathon nicht ordentlich vorbereitet. Doch auch dieses Jahr, mit nur 10 Kilometer wurde der gleiche Zeh wieder blau. Scheinbar verträgt sich das münchner Plaster nicht mit meinem Zeh. Ich hoffe jetzt nur, dass er nicht wieder abfällt, denn es hat über ein halbes Jahr gedauert, bis er nachgewachsen war…

Auf jeden Fall war es wieder toll einen Wettkampf zu laufen, wenn auch meine Knieprobleme nicht der Vergangenheit angehören, aber sich wenigstens ein bisschen gebessert haben.

Etwas geärgert habe ich mich über die Endzeit im Nachhinein schon. Denn ich bin um 4 Sekunden an einer, auf amtlich vermessener Strecke, persönlichen Bestzeit vorbei gelaufen. Die stammt nämlich von mit 39:32 Min vom Ansbacher Citylauf 2012.

Danke an dieser Stelle auch an die Sparkasse Dinkelsbühl, die unserem Verein, dem TSV Dinkelsbühl, den Lauf sponserten.

Sport frei!
Thomas

 

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