Klagemauer eines Morbus Bechterewlers

photo435Dieser Morbus Bechterew ist in diesem Jahr ein besonders hartnäckiger Hund. Von den letzten 8 Monaten sind insgesamt 5 Trainingsmonate dem Rheuma zum Opfer gefallen. Wobei der derzeitige Schub  immernoch nicht ausgestanden ist.

Der derzeitig aktive Schub dauert nun schon 6 Wochen an. Zwar konnte ich trotz des Schubes einige kürzere Wettkämpfe absolvieren, und das auch erfolgreich, doch war das nur mit dem Einsatz von Schmerzmitteln möglich. Dass das auf Dauer nicht geht, leuchtet auch mir natürlich ein, wenn ich auch sonst recht sorglos im Umgang mit Ibuprofen bin. Leider schleicht sich dieser Leichtsinn nach fast 15 Jahren Erfahrung im Umgang mit Ibu ein.

Stillstand ist Rückschritt. Dieses Sprichwort gilt besonders für Bechterewkranke, denn das beste Mittel gegen diese Krankheit ist die Bewegung, egal in welcher Form. Da muss man eben auch mal ein bisschen Schmerz aushalten/ignorieren, denn im Endeffekt hat man auch nur die Wahl zwischen viel und wenig Schmerzen.

Das ist auch der Grund für mein „gefährliches“ Spiel, dass für manch Außenstehenden den Anschein einer Laufsucht erweckt, was in Wahrheit ein überlegtes abwägen von Vor- und Nachteilen ist. 

Bisher hatte war ich ja ein bis zwei Mal in der Woche, je nach Anzahl der Wettkämpfe, laufen. Nach den Läufen, war dann der Schmerz meist so groß, trotz Ibu, dass ich das Auslaufen einschränken musste. Übrigens während der Rennen an sich bin ich schmerzfrei, was wohl daran liegt, dass Endorphine und Adrenalin einfach die besten Schmerzmittel sind.

Wettkampf-PauseDa der Schub von allein nicht gehen möchte, habe ich mich entschlossen mit einer absoluten Laufpause nachhelfe. Konkret mache ich genau 2 Wochen Pause. Beginnend mit dem letzten Wettkampf, dem Dinkelsbühler Staffellauf, habe ich bereits über die Hälfte hinter mir. Die Schmerzen sind deutlich besser geworden, sodass das ich zuversichtlich bin, dass es die richtige Entscheidung war auf eine Pause zu setzen. Wissen werde ich es aber erst, wenn ich am Sonntag oder Montag laufen war. Drück mir die Daumen…

Um nicht völlig meine hart erarbeitete Form zu verlieren, baue ich derzeit auf Radtraining, wie ich es letzen Sommer schon gemacht habe. Zum Glück gibt es die Temperatur her, dass ich mein 2012 gekauftes Cross-Rennrad nutzen kann. Es macht ein vielfaches mehr Spaß mit dem Rennrad zu fahren, als auf dem Ergometer. Da verzichte ich doch gerne auf den Fernsehbonus.

Bald werden wir sehen, ob ich noch zu anderen Mittelchen greifen muss, um den Schub in den Griff zu bekommen. Vielleicht wird aus mir auch mal ein Triathlet. Mal sehen, wo der Weg mich hin führt.

Sport frei!
Thomas

 

4 Antworten auf „Klagemauer eines Morbus Bechterewlers“

  1. ich wünsche dir, dass du nicht so lange daran zu knabbern hat. Deine Form ist beachtlich, holst aus fast nix eine Menge heraus…

  2. Ich finde es toll und für mich selbst sehr ermutigend, wenn ich lese wie du mit deiner Krankheit umgehst. Danke daher für deinen Bericht, der mich sehr motiviert hat!
    Alles Gute – Reinhard

    1. Danke Reinhard. Ich bin selbst überrascht, wie viele laufende Leidensgenossen es doch gibt. Auch ich ziehe ganz viel Motivation von z.B. Läufern wie Damian Zmudzinski.

      Sport frei!
      Thomas

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