14. Herrieder Stadtlauf – Das erste Mal auf dem Podest

Eigentlich wollte ich ursprünglich am Sonntag beim Altmühlhalbmarathon starten und die Sub 1:30 knacken, doch wie bereits berichtet, musste ich umdisponieren, Da ich nicht wusste, ob ich nach der Hochzeit von Freunden, einen schwierigen Wettkampf bestreiten kann. So bin ich am Sonntag den Jedermannslauf über 5 Kilometer gelaufen.

Die Vorbereitung auf dem Lauf, war nach einer entsprechend kurzen Nacht und leichten Magen-Darm-Problemen nicht besonders. Hinzu kamen Temperaturen von 27°C und einer sehr trockenen Luft. Also alles andere als optimale Bedingungen für einen Bestzeitenlauf.

Etwas verpeilt habe ich mich bereits um 12:30 Uhr warm gelaufen. Ich war der festen Überzeugung, der Start sei um 13:00 Uhr, als kurz vor dem vermeintlichen Start Thomas Czernicky (der über die 10 Kilometer startete) erklärte, dass der Start erst um 13:50 Uhr sei. Er hatte leider recht…

So musste ich mich also ein zweites Mal warm laufen. Das zweite Warmlauf macht ich mit Dennis Winter, der auch beim Jedermannslauf startete. Er zeigte mir netterweise den Streckenverlauf des Jedermannslauf.

Strecke des Jedermannlaufes

5 Minuten nach dem Start des 10 Kilometer Hauptlaufes, ging es in die Startaufstellung. Dieses Mal startete ich von der ersten Reihe, denn aufgrund der Vorjahreszeiten, schielte ich auf eine gute Platzierung unter den ersten 5. Dennis meinte aber er hätte vielleicht eine Chance aufs Treppchen zu, zu laufen. Übrigens Dennis Winter ist erst am Dienstag die 3.000 Meter in 10:31 Minuten gelaufen. Das dämpften etwas meine Hoffnungen auf eine gute Platzierung. Als ich dies meiner Frau erzählte, sagte Sie mir, wir sind hierher gekommen, um mich auf dem Podest zu sehen und ich solle einfach um mein Leben laufen. Gut der Druck war also da…

Dennis und ich wünschen uns viel Glück für den Lauf und schon startete der Countdown. Das Feld führte vom Start an Dennis an, der das Tempo sehr hoch hielt, ich schätze 3:15 auf den ersten 500 Meter bei 3:00 Min/km. Ich wurde sofort von einigen überholt und fand mich nach etwa 300 Meter Platz  15 wieder, obwohl ich selbst die ersten 500 Meter in 3:30 lief.

Nach dem ersten Kilometer, den ich in 3:38 lief, hatte der Spuk ein Ende und die Aufholjagd begann. Ausgehend von Platz 15, arbeite ich mich bis 2. Kilometer auf Platz 9 vor. Dabei überholte ich die Damen die mich kurz nach dem Start überholten. Etwa 100 Meter vor mir sah ich noch Dennis, der das Feld schon nicht mehr anführte.

Beim dritten Kilometer liefen wir bereits auf die letzten des 10 Kilometerfeldes auf und die Aufholjagd verwandelte sich in einen Slalomlauf um. Ich war zum Zeitpunkt des Auflaufens auf  Platz 8 und versuchte den Überblick zu behalten, was mir aufgrund der Massen an Läufer nicht gelang und ich die Führungsgruppe auch aus den Augen verlor.

Meine Rundenzeiten

Ich lief ein sehr konstantes Tempo und war bei Kilometer 4 bis auf Platz 6 vorgelaufen. Kurz nach der 4 Kilometermarke überholte ich 2 weitere Läufer, die sich versuchte an mich zu halten und sah auch Dennis etwa 50 Meter vor mir. Der Abstand verkürzte sich immer weiter und 500 Meter vor dem Ziel lief ich auf ihn auf. Er sagte: „Auf Thomas zieh weiter.“ Ich fragte ihn nach seinem aktuellen Platz, den ich hatte ja den Überblick in den Menschenmassen verloren. Er sagt mir, dass es bisher auf Platz 3 lief. Das war mir Motivation genug um das Tempo von immer noch 3:50 auf 3:40 anzuziehen und lief davon.

Doch bevor ich Dennis überholte, merkte ich, dass ich zwei Verfolger hatte. Einer blieb hinter Dennis zurück, doch ein Läufer, den ich vor bei Kilometer 4 überholt hatte, hing immer noch an meinen Fersen. Seine Schritte hörte ich, als ob es meine eigenen gewesen wären.

Meine Beinen fühlten sich bereits sehr schwer an und ich wusste, dass es für einen Zielsprint nicht mehr reichen würde. Deshalb zog ich das Tempo, etwa 300 Meter vor dem Ziel etwas an und konnte mir einen Vorsprung von 15 Metern erlaufen, den ich ohne Sprint bis ins Ziel lief.

Im Ziel angekommen, taumelte ich etwas umher, bevor ich mich total am Ende auf dem Boden kniete um nach Luft zu schnappen. Eine Frau der vom Verpflegungsstand war dann so nett und schüttete mir Wasser über meinen Nacken. Herrlich, fast genauso herrlich wie meine Platzierung. Ich habe es tatsächlich aufs Treppchen geschafft. Ich bin Dritter in einer,für die Temperaturen, hervorragenden Zeit von 19:01 geworden.

Die Siegerehrung fand Stunde nach dem Startschuss statt, sodass nachdem ich dem Zielbereich verlassen hatte nicht mehr genügend Zeit blieb um mich zu Duschen und umzuziehen, aber bei den Temperaturen kein Problem.

Etwas irritiert haben mich die Urkunden des 4. Herrieder StadtLAUFES, die einen Inlinskater abbilden anstatt einen Läufer (siehe oben).

Wieder einmal ein Dankeschön an meine Familie, die mich hauptsächlich Mental beim Lauf unterstützt hat. Besonders danken möchte ich aber meiner Frau, die wieder schöne Fotos und Videos vom Lauf machte.

Sport frei!
Thomas

Einige Bilder stammen von Jörg Behrendt

Siehe auch:

5 Antworten auf „14. Herrieder Stadtlauf – Das erste Mal auf dem Podest“

  1. Thomas, du schaffst es immer wieder, mich zu überraschen. Ein Platz auf dem Treppchen und das nach einer Hochzeitsfeier. Herzlichen Glückwunsch!

    1. Dank dir Ron! Ich war selbst etwas überrascht…

      Aber mann muss schon berücksichtigen, dass das Konkurrenzfeld ein ganz anderes als beim Halbmarathon oder Hauptlauf war.

      Sport frei!
      Thomas

  2. Herzlichen Glückwunsch!

    Also mit einer 19:01min hast Du aber schon mal eine ordentliche Hausnummer gesetzt! Tolle Zeit!

    Naja – und wenn es dann sogar für’s Treppchen reicht – was willst Du mehr. Super!

    Läuft ja wirklich sehr gut bei Dir in diesem Jahr. Da kommt mit Sicherheit noch einiges bei rum.

    Grüße aus Köln!
    Mario

  3. Der Kurs war ja super *neid* und du weisst ja das sich der Dritte psychologisch mehr freut als der Zweite 🙂 Weiter so! LG Vroni. PS: Die Zeit ist Hammer, hattest wohl sehr starke Konkurrenz dabei.

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